CÉDRIC L'AMOUR

Cédric L’amour: So heißt nicht etwa ein französischer Sänger, sondern das ist der Name einer dreiköpfigen Band aus der Nähe von Biberach. Lukas Schoch ist in dem Trio für den Gesang zuständig, während Tim Albrecht an seiner E-Gitarre in die Saiten haut und Alexander Schuler am Schlagzeug sitzt. 

In schwarzen Pullis und weißen Jacken gekleidet, treten die drei Mittzwanziger erst seit vergangenem Jahr gemeinsam auf, auch wenn sie schon seit 2018 zusammen Musik machen. „Wir wollten uns bewusst die Zeit dazu nehmen, herauszufinden, was wir eigentlich für Musik machen wollen“, sagt Schlagzeuger Alexander. Dabei kennt sich das Trio aber schon viel länger: Lukas und Tim lernten sich in der Biberacher Musikschule kennen und haben zusammen in einer Coverband gespielt. Über ihren damaligen Sänger trafen sie Alexander und beschlossen nach dem Ende des Coverband-Projektes, eine eigene Band zu gründen.

Dirty Dance für die Generation Z

Musikalisch lässt sich Cédric L’amour nur schwer einordnen, weswegen das Trio ihren Stil selbst „Dirty Dance“ nennt. „Wir wollten immer irgendwie tanzbare Musik machen und trotzdem den rockigen Flair beibehalten“, erklärt Sänger Lukas Schoch. In ihren Texten befasst sich das Trio mit den Problemen und Gefühlslagen junger Menschen. Daher kommt auch der Name der Band, denn Cédric L’amour ist eine Kunstfigur, welche die Gefühle, die Erlebnisse, die Orientierungslosigkeit und die Motivationen der Generation Z in sich vereint. 

„Ich finde die Message vom Namen gut. Es steckt l’amour drin und das ist im Endeffekt das, was wir auch transportieren wollen: Bei unseren Konzerten steht Freude und Liebe im Vordergrund und für Hass ist da kein Platz“, sagt Schlagzeuger Alexander Schuler. Wirkliche Vorbilder haben die drei dabei nicht, einen gewissen Einfluss auf ihre Musik hätten unter anderem aber die Werke von Kraftklub, Leoniden und Jennifer Rostock.

Der kleine Ausrutscher

Seit vergangenem Jahr tritt Cédric L’amour live auf und war bisher hauptsächlich in der Region zu sehen. Ihren ersten Auftritt hatte das Trio in der Kulturhalle Abdera in Biberach. „Das war mega, wir haben von 2018 an gearbeitet für diesen Moment“, sagt Sänger Lukas. Auch in Bad Waldsee und in Ulm war Cédric L‘ amour schon zu sehen. Ihren bisher größten Auftritt hatte das Trio auf dem Altheimer Open-Air-Festival im Juli 2022. 

„Der Jahresabschluss im Roxy Ulm war auch krass. Da war die ganze Bude voll und alle haben voll mitgemacht“, erinnert sich Gitarrist Tim. Etwas wirklich Peinliches sei ihnen bei ihren Auftritten noch nie passiert, kleinere Pannen, die dem Publikum allerdings nicht aufgefallen seien, habe es aber doch gegeben. So sei Sänger Lukas beispielsweise beim Auftritt in Altheim auf der Bühne ausgerutscht. „Da hätte es dich fast auf die Schnauze gelegt“, erinnert sich Alexander.

Einmal Ruhe, bitte!

Ganz wichtig: Vor jedem Gig müssen die Stimmbänder geschont werden. Deswegen dürfen die Bandmitglieder bei dieser Challenge nur mit Gesten auf – manchmal gar nicht so leicht zu beantwortende – Fragen reagieren. Dafür aber mit vollem Körpereinsatz. 

Rastlos umherlaufen und exzessiv Sprudel trinken

Gegen die Aufregung würden sie jedoch ab und an ein „Schnäpsle“ vor dem Auftritt trinken. Das sei zwar kein regelmäßiges Ritual, trotzdem habe jeder seine eigenen kleinen Marotten vor der Show: Rastloses Umherlaufen, trommeln und der exzessive Konsum von Sprudel gehören dazu. „Lukas ist immer der Nervöseste vor dem Auftritt, der kann da nirgendwo mehr ruhig sitzen“, sagt Alexander. 

„Jeder muss so in seinen eigenen Modus reinkommen, damit er auf der Bühne bereit ist“, ergänzt Tim. Ein gemeinsames Ritual haben sie dann aber doch: Vor und nach dem Auftritt wird sich kurz umarmt. „Danach trinken wir ein Bier und dann quatschen wir mit den Leuten“, sagt Alexander.

Gummistiefel oder Adiletten?

Wer 2023 auf dem Southside spielen will, sollte natürlich auch etwas Ahnung vom Trubel abseits der Bühne haben. Wer am ehesten auf die Dusche verzichten kann und was für die Bandmitglieder die beste Alternative fürs morgendliche Zähneputzen ist. Cedric L’amour im Fragenhagel.

Darum wollen Cédric L'amour aufs Southside

Mit dem Southside-Festival verbindet Cédric L’amour sehr viel, weil alle Bandmitglieder schon mehrmals dort waren. „Wenn man selber Musik macht und eine eigene Band hat, denkt man sich jedes Mal: ,Einmal auf der Bühne zocken, das wäre geil’“, sagt Alexander. Dass sie die richtige Band für das Southside sind, betont Sänger Lukas: „Ich glaube, dass unsere Musik Spaß macht und das steht bei dem Festival im Vordergrund. Wir bieten eine coole Show und das zeichnet uns auch aus.“

Es sei ihnen extrem wichtig, die Musik auf der Bühne zu leben und das Publikum dabei auch mitzunehmen. Gerade ihre neuen Songs seien außerdem richtige „Festival-Mucke“. „Da läuft man hin und auch wenn man den Song nicht kennt, kann man voll mitgehen“, sagt Tim. Dass das Trio das Festival kaum erwarten kann, zeigt sich auch bei der Frage danach, auf welche Musiker sie sich denn am meisten freuen: Kurzerhand nennen sie fast jede Band des Line-ups.

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Text, Fotos und Videos: Svenja Helfers und Luca Mader

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